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Ende unserer Traumreise - Abschied vom Segelleben
Abschied von SY  "Sturmvogel" 



STURMVOGEL mit gerefften Segeln


Skipper Norbert und Crew Vera



TEIL 1 (von Marmaris bis Trinidad)


Hallo, liebe Segelfreunde!

Nun sind wir tatsächlich schon 6 Monate in unserem gemieteten Häuschen in Langkawi, haben uns recht gut und komfortabel eingerichtet und nun ist es wohl an der Zeit, einen Abschiedsbericht für Euch Alle, die uns kennen oder auch nicht kennen, zukommen zu lassen!



Unser Wohnsitz in Langkawi, Malaysia


Hinter uns liegt eine wunderbare Reise/Segelreise von 16 Jahren fast um die Welt, gestartet in Marmaris/Türkei, geendet in Langkawi/Malaysia! Es galt viele facettenreiche Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten; wir sind beide dankbar dafür, daß wir dieses "Abenteuer"-Weltumsegelung erleben durften und unbeschadet überstanden haben.

Vor 17 Jahren sind mein Mann Norbert und ich, Vera, zu unserer Weltumsegelung gestartet. Unser Ausgangshafen war die Netsel-Marina/ Marmaris in der Türkei, wo wir Sturmvogel schon seit Aug. 1996 liegen hatten.

Am 7. Mai 1997 war es endlich so weit, Sturmvogel war gut vorbereitet, wir waren gut vorbereitet und natürlich freudig erregt auf das, was da kommt!

Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die Welt zu umsegeln um Länder und ihre Einwohner inclusive ihrer Kulturen kennenzulernen, es gab keinen festen Zeitrahmen, wir wollten dort, wo es für uns interessant erschien, so lange verweilen wie nötig oder möglich.



Wie ein Gemaelde-Blick in einen der zahlreichen Sonnenuntergaenge waehrend
eines Seglerlebens.

So brachte uns Sturmvogel immer sicher westwärts: durch das ganze Mittelmeer (einen Winter verbrachten wir in der Marina/ Monastir/Tunesien) bis nach Gibraltar.

Highlights auf dieser Strecke waren für uns: Die 3 Finger des Peloponnes/Griechenland, die wir ausgiebig von Porto Heli aus umrundet haben.Hier sei ein Dankeschön an Gerd Grothe gerichtet,TO-Stützpunktleiter in Porto Heli damals, der uns viele hilfreiche Infos gab und auch unsere Rettungsinsel als Agent gecheckt hat..

Sehr oft haben wir uns ein Moped oder Motorrad geliehen um durch diese schöne Landschaften zu fahren. Es ist eine Reise durch 100 verschiedene Landschaften, die von Jahreszeit zu Jahreszeit ihr Aussehen ändern. Wenn Anfang Mai an den Küsten bereits das Badeleben beginnt, sind die mehr als 2000m hohen Gebirge noch schneebedeckt! Hügel und Berge umschließen immer wieder neue Hochtäler und fruchtbare Ebenen, die wie in sich abgeschlossene Welten wirken und oft eine jahrtausendalte, an Tempel noch sichtbare Geschichte haben. Lange Sandstrände, einsame Dünenstreifen und eindrucksvolle Steilküsten säumen das Ionische Meer und die Ägäis.




Norbert, Skipper der SY STURMVOGEL, Ägäis



Sehr gut erinnere ich mich noch bei diesen Fahrten an die duftende Natur nach allen möglichen Pflanzen und Blüten, an die Dorfbewohner, die im Schatten ihrer Bäume Siesta halten, an die jungen Leute, die sich bei eisgekühlten café frappé und internationalem Sound in modernen Cafés und Bars treffen. Das Kulinarische kam in Griechenland nicht zu kurz: Leider für die Figur nicht so bekömmlich waren unsere diversen Abende mit griechischen Freunden in Kalamata, wo unsere Dinners erst um 22Uhr starteten, wie die Locals es tun, und es uns gut gehen ließen bei Calamari, gefüllten Weinblättern, Moussaka und natürlich viel Wein. Überhaupt darf ich an dieser Stelle erwähnen, daß der Aufenthalt in Griechenland mir besonders viele Kilos extra verpaßt hatte, sodaß ich, in Monastir angekommen, mir erst mal eine Ernährungsumstellung verordnet habe! Dazu später mehr. Abschließend bzgl. Peloponnes möchte ich erwähnen, daß viele, durch die Schönheit der Küsten verlockt, den Peloponnes umfahren und nur die berühmtesten Stätten im Landesinneren besuchen. Diesen Fehler sollte man nicht tun, denn die ganze Schönheit dieser südgriechischen Landschaft entdeckt man nur, wenn man auch die Dörfer in den Bergen, unbekannte Kirchen, Klöster und Ausgrabungen abseits der Hauptrouten ansteuert.

Ein nächstes Highlight war Sizilien, wo wir nach langer Abstinenz wieder mal Salami de Napoli oder Prosciutto kaufen konnten! Wie köstlich empfanden wir diese Wurst wie auch andere italienische Delikatessen. Wir besegelten die Ostküste Siziliens von Taormina bis nach Syracusa mit mehreren Stopps. Viele schöne Baudenkmäler konnten wir besichtigen. Unser erster Stopp legten wir nach Durchsegeln der Straße von Messina, wo wir auf 16 Meilen alle seglerischen Register ziehen mußten, -es wechselten sich Flauten und Wind bis zu starken Fallböen ständig ab- in dem pittoresk erbauten Taormina ein."Von Griechen erbaut-von Goethe verehrt", so auch von uns. Die Stadt ist 240 m hoch über der malerischen Steilküste gelegen. Wenn man sie besichtigt, muß man sich durch viele enge Gassen winden und viele Treppenwege benutzen. Es gibt ein antikes Theater und die "hängenden Gärten" bieten ein herrliches Panorama, sogar bis zum Ätna kann man sehen. Den Abschluß Siziliens bildete die Stadt Syracusa, auch das "New York der Antike" genannt. Die barocke Altstadt von Syracusa hat uns fasziniert, so sehr, daß wir dafür an der Hafenmole festmachten, und in Kauf nahmen, jeden Abend Ratten zu beobachten, wie sie aus ihren Schlupflöchern kamen. Wir hatten großes Glück, durch gut angebrachte Rattenabweiser hatten wir keine "ungebetenen Gäste" an Bord bekommen!

Syracusa war der Absprunghafen in Richtung Malta. Auch diese Insel ein Traum mit ihren "365" Kirchen, eine schöner als die andere! Wir lagen in der MSIDA Creek Marina, wo wir als Gastlieger jedoch 5mal während der zwei Wochen verholen mußten. Viele Ausflüge über die Insel und ausgiebige Erkundung Valettas-Hauptstadt- versüßten uns die Zeit hier.

Hier nahmen wir auch Freunde auf um mit uns über Lampedusa nach Monastir zu segeln. Segeln ist das falsche Wort, eigentlich sind wir fast n u r motort. Mittelmeer läßt grüßen! Insgesamt, so stellte sich bei unserer Statistik später heraus, segelten wir 35% und der Rest wurde unter Maschine zurückgelegt im Mittelmeer.

Vor unserer Ankunft in Monastir hatten wir nachts davor noch ein beängstigendes Erlebnis: Mit dicken Scheinwerfern näherte sich uns ein Boot, wir beteten, es möge nette Coastguard sein, sie kamen näher und kamen schließlich längsseits, aber Norbert verweigerte ihnen das Anlegen, Daraufhin wollten sie von uns 4 die Pässe einsehen, Norbert gab ihnen nur Kopien davon. Wir konnten auf dem Boot kein Erkennungszeichen ausmachen, was für die tunesische Costguard sprach. Nach ein paar Fragen woher, wohin etc....erklärten wir ihnen, daß wir eine Reservierung in der Marina von Monsieur Chaabane in Monastir hätten. Sofort war das Eis gebrochen, wir durften weiterfahren, sie wünschten uns "Bonne navigation"! Was waren wir so dankbar, daß es keine Piraten o.ä. waren.

Der Winter in Tunesien war eine neue Erfahrung für uns, insbesondere bzgl. der Menschen. Was haben mich Seglerfreunde u. a.vorher vor diesem moslemischen Land gewarnt: Ich könnte als Frau nicht alleine einkaufen gehen, und überhaupt ich sei ja blond und somit Freiwild dort!!!!!

Alles Gerüchte gewesen, wahrscheinlich waren diese Leute nie dort gewesen. Ich kann für meinen Teil nur sagen: In den 6 Monaten in Monastir und später in Bizerte bin ich in keinster Weise belästigt worden, ich bin immer alleine zum gutsortierten Frischmarkt einkaufen, es war mir sogar ein Vergnügen, meine gewünschten Waren in französischer Sprache zu bestellen, denn in Tunesien ist die Amtssprache Französisch Als Highschoolteacher mit den Fächern Französisch, Biologie und Wirtschafts-und Sozialkunde konnte ich mein gesprochenes Französisch mal wieder ein bißchen aufpolieren, es hat sehr viel Spaß gemacht so mit den Einheimischen in Kommunikation zu stehen. Überhaupt hat es sich auf der ganzen Weltfahrt gezeigt, daß man erst so richtig in Kontakt mit den locals kommt, wenn man ihre Sprache spricht.

Tunesien hat uns auch insofern gut gefallen, alsdaß wir herrliche Ausflüge ins Landesinnere unternommen hatten. Wenn wir abends nach einem anstrengenden Tag den Blick auf das Gebirge, das von der Abendsonne glutrot gefärbt wurde, genießen konnten.Die Höhlendörfer waren interessant, man konnte in solchen Höhlen ein Zimmer mieten und einen Geschmack davon bekommen wie die Wüstenvölker früher lebten.

Die darauffolgende Segelsaison brachte uns nach Gibraltar- über Sardinien, Korsika, Menorca, Mallorca, Ibiza und schließlich Festland Spanien.

In die Insel Mallorca hatte ich mich schon in den 80igern verliebt, nun aber, mit sehr viel mehr Zeit, konnten wir diese "Schönheit" ausgiebigst erkunden.

Unseren Sturmvogel stellten wir in der Stadtmarina von Pollenca ab, mieteten uns ein Motorrad und fuhren eine Woche lang kreuz und quer über die Insel. Cap Formentor mit seiner rauhen Schönheit, huhu wie haben wir gefroren, da wir unsere Jacken vergessen hatten, und uns Regenwetter erwischt hatte! Kloster Valdemossa in seiner pittoresken Landschaft eingebettet, beim Durchwandeln der Anlage konnte ich förmlich Chopin spielen hören! Die traumhafte Bucht von Deia. Das sich ständig wechselnde Landschaftsbild von satten Grüntönen bis hin zu erdigen Farben im Landesinneren der Insel! In Palma de Mallorca lagen wir 2 Wochen im Real Club Nautico gegenüber der wunderschönen Kathedrale und konnten so zu Fuß die Stadt erkunden. Mallorca ist für uns eine solch facettenreiche Insel, und wir können beide, nachdem wir die Welt besegelt haben, sagen, daß wir hier unseren nächsten "Lebensabschnitt" verbringen könnten! Ein detaillierter Bericht über diese Insel und unsere Erlebnisse würde den Rahmen meines Berichtes sprengen, es könnte ggf. ein separater Bericht folgen.

In Gibraltar angekommen, haben wir in der Marina Sturmvogel für die bevorstehende Atlantikfahrt nach den Kanaren vorbereitet. Als ein guter Ostwind aufkam, warfen wir die Leinen los und segelten durch die Meeresenge, bei Tarifa wurden die Wellen immer höher, egal, wir waren endlich aus dem Mittelmeer heraus, das uns so lange festgehalten hatte! (Norbert insgesamt 8 Jahre, ich nur 4 Jahre)

Wie groß war die Enttäuschung , vorallem für Norbert, daß das Segeln Richtung Kanaren dann doch nicht dem entsprach, was viele uns zuvor vorgeschwärmt hatten.

Unbeständige Winde, Kreuzschwell aus allen Richtungen, machten uns zu Beginn das Leben schwer. Über Funk versuchten sie uns zu trösten: "Wenn Ihr erst mal vom Festlandsockel weg seid, dann kommt das tolle Segeln". Na Ja...., aber die Bedingungen wurden besser und so sind wir nach 4,5 Tagen in Lanzarote angekommen.

Lanzarote, die Insel mit dem schwarz-grauen Sand. Überall die dunklen Lavastrände zu sehen, das vermittelt einen morbiden Charme.Die Insel hat uns sehr gefallen, vorallem der traumhafte Blick im Norden der Insel zu La Graciosa, wo auch Schiffe sehr toll ankern können, desweiteren die Bucht von El Golfo, mit ihrer grünen Lagune, die zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten zählt. Weiterhin toll anzusehen die Feuerberge, die Montanas del Fuego.

Beschreibt man Lanzarote, so ist der Künstler César Manrique zu nennen, der für die Entstehung berühmter Sehenswürdigkeiten verantwortlich ist: Cueva de los Verdes, Jardin de Cactus in Guatiza, dann die Fundacion César Manrique um nur einige zu nennen.

Abschließend möchte ich über Lanzarote sagen, daß sie für uns ein Highlight ist, es ist herrlich, die wechselnden Landschaftsbilder in sich aufzunehmen,die Vulkanasche jedoch vermittelt für mich ewas Bedrückendes, somit wäre es für mich schwierig dort länger zu leben.

Nach Lanzarote ging es mit einem Stopp von 2 Tagen in Fuerte Ventura weiter nach Gran Canaria, der letzten Kanaren Insel, die wir besuchten, bevor wir den großen Sprung über den Atlantik wagten!

Gran Canaria,der kleine Kontinent, so wird Gran C. wegen seiner äußerst unterschiedlichen Landschaften mit europäischer, afrikanischer und amerikanischer Vegetation genannt. Kaum anderswo findet man so unterschiedliche Landschaftsbilder so nahe beieinander wie auf dieser Insel. Felsmassive wechseln sich mit wüstenartigen Landstrichen und tropischer Vegetation ab.Ebenso abrupt wechseln die Klimazonen.Apropos Klima, es ist das Beste was ich auf unserer Weltumsegelung finden konnte.Hier herrscht ein "Ewiger Frühling". Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad im Schnitt lassen einen "beschwerdefrei" leben!!!!!

Wir haben uns für die Marina in Port Mogan entschieden um unseren Sturmvogel innerhalb von 2 Monaten "atlantikfein zu machen"! So baute Norbert hier einen kleinen Watermaker ein-5 Liter pro Stunde- es sollte unsere Trinkwasserversorgung garantieren. Weiterhin installierten wir Leesegel am Steuerbordsofa, um das Rausfallen zu vermeiden. Es wurde uns nämlich von einem erfahrenen Atlantiksegler über das unglaubliche Rollen berichtet. Es sollte sich bewahrheiten, denn auf unserer ganzen Passage hatten wir Schwell von allen Richtungen, das Schiff bewegte sich wie eine "Waschmaschine", und so waren wir froh, einen gesicherten Schlafplatz zu haben.

Auch ein Spezialtischchen fürs Cockpit mit Löchern, wo man die Schüsselchen, Löffel und Gabel reinhängen kann und somit ein kleckerfreies Essen gewährleistet ist, wurde von Norbert hergestellt. Was war ich ihm soooo dankbar, daß wir das hatten.

Die Zeit in Mogan verging wie im Fluge und dann war es endlich soweit: Am 7. Dezember 1998 starteten wir für unsere erste lange Fahrt, die Überquerung des Atlantiks von Ost nach West, mit Ziel Martinique! Ein bißchen mulmiges Gefühl hatte ich schon, war doch 14 Tage vor uns die ARC gestartet und sind in die Ausläufer des Hurricans "Nicole" gekommen.Keine schlimmen Vorkommnisse, aber Flauten und unberechenbare Winde war ihr tägliches Brot!

Mit uns hat der liebe Gott es insofern gut gemeint, daß wir die 20 Tage bis nach Martinique immer gut segeln konnten. Windstärken von 4-6 Beaufort wechselten einander ab.

Ursprünglich geplant war zu den Kap Verden zu segeln, aber ein aufziehender Südweststurm im Südatlantik brachte uns davon ab. So segelten wir Großkreiskurs Richtung Martinique. Wie schon oben erwähnt hatten wir Kreuzseen, es war oft sehr schaukelig und so änderten wir desöfteren den Kurs um ein komfortableres Segeln zu haben. Und es war eine tolle neue Erfahrung, jeden und jeden Tag segeln zu können, Sturmvogel machte Meilen ohne Unterlaß, das waren wir vom Mittelmeer nicht gewöhnt, endlich konnte unser Sturmvogel zeigen, was er kann.

Er hat uns unversehrt auf die andere Atlantikseite gebracht: Genau 20 Tage hat unser Törn gedauert und so ließen wir am 27. Dezember in der pittoresken Bucht von St. Anne den Anker fallen. Wir konnten es kaum glauben, wir hatten die erste große Etappe unserer Weltumsegelung geschafft, Sturmvogel und Crew haben es heil überstanden.Lediglich unser Großsegel ist in der letzten Nacht horizontal gerissen. Norbert konnte es so fixieren, daß es mit einem 3. eingebundenen Reff noch als Segel zu gebrauchen war!

Sofort nach Ankunft wurde unser Freund in DL angefunkt- damals noch kein Internet an Bord, man stelle sich das mal vor! Nachdem wir unser gutes Ankommen übermittelt hatten, war endlich der Schampus fällig. Übermüde, völlig erschöpft, gestanden wir uns feierlich, daß wir weitersegeln wollten. Nein, die 3 Wochen Zusammenleben auf engstem Raum haben uns nicht entzweit!!!!

Nun waren wir also in Martinique, unserer ersten tropischen Insel. die wir per Schiff erreichten. Übrigens hatten wir Martinique gewählt, weil sie als Département Outre-Mer Frankreichs ja Europa ist! Erstens lieben wir als Saarländer die französische Küche wie auch den laisser-faire Stil der Franzosen, und nicht zuletzt konnte ich, Vera, mein gesprochenes Französisch wieder etwas aufpolieren.

Madinina nannten die ursprünglichen Einwohner ihre Insel, "Insel der Blumen", und selbst Kolumbus wurde beim Anblick der Insel poetisch:".....das fruchtbarste, süßeste, mildeste und zauberhafteste Fleckchen Erde...." Diesen Worten können wir uns nur anschließen, es war absolut richtig, diese Insel als erste Anlaufstelle ausgesucht zu haben, ließ sie doch keine karibischen Träume offen: Buchten mit weißen Stränden, im Landesinnern erheben sich Vulkane in die Höhe, zahlreiche ehemalige Zuckerrohr- und Rumplantagen bitten zu einem Besuch um die noch immer vorhandene französisch-koloniale Atmosphäre zu erahnen und wunderschöne Gärten und Parks laden zu einem Spaziergang ein. Das französische Mutterland und die Nachfahren der schwarzen Sklaven mit ihren afrikanischen Wurzeln haben ein buntes Kunterbund an Farben, Musik, hervorragendes Essen und eine besondere Kultur hinterlassen!

Martinique ist von einer dichten Vegetation bedeckt, besonders der Norden ist mit reichem Regenwald bedacht, der die exotischsten Blumen auch direkt am Straßenrand wachsen läßt.

All diese herrliche Natur haben wir per Auto erkundet wie auch die Städte Fort-de-France, St. Pierre, Trois-Ilets, Le Marin, Sainte-Marie um einige zu nennen.

Auch konnten wir diese schöne Insel aus der Vogelperspektive genießen, denn Norbert, als leidenschaftlicher Privatpilot, ließ es sich nicht entgehen eine Cessna zu chartern und mit mir einen Rundflug über Martinique zu tun. So hatten wir dann auch die Möglichkeit, unseren Sturmvogel mal von oben zu sehen. Er lag seelenruhig in der ruhigen Bucht von Le Marin.

4 Wochen hat uns Martinique festgehalten, hier auch ein Dankeschön an die TO-Stützpunktleiter, Manfred Renz in der Anse Mitan, wo wir Silvester 1998/1999 feierten, und Philipp, in St. Anne, der uns seinerzeit eine Menge guter Tipps gegeben hat.

Irgendwann muß es sein, auf auf zu neuen Ufern, als wir dann den Anker lichteten und Kurs nach St. Lucia setzten, war es schon mit ein bißchen Wehmut. Aber wir kommen wieder....., wußten wir doch um die Möglichkeit nach der Hurricansaison wieder hier einen Stopp einlegen zu können!

Nach Martinique segelten wir den Inselbogen nach Süden ab bis nach Trinidad, wo wir unsere erste Hurricanzeit verbrachten. Highlights auf dieser Strecke für uns waren:St. Lucia, Tobago Cays, Sandy Island (gegenüber Carriacou) Grenada!

St. Lucia, u.a. weil wir dort über Funk Freundschaft schlossen mit einer einheimischen Familie, deren Familienvater in St. Lucia geboren ist, aber mit seiner "weißen Familie" lange Jahre in unserer Heimatstadt gelebt hatte. Er hatte in der Nähe der Rodney Bay Marina ein tolles Haus gebaut mit wunderschönem Blick über die Bucht. Er ließ es sich nicht nehmen, uns als seine Gäste willkommen zu heißen, und so plauderten wir stundenlang über alles mögliche bei gutem Essen und Wein.

Bei unserem 2. Aufenthalt in St. Lucia feierten wir dann zusammen Silvester 1999 und den Neujahresbeginn 2000! Gern erinnern wir uns an diese Zeit zurück!

Natürlich nicht zu vergessen all die "touristischen Erlebnisse", die wir auf unseren Entdeckungstouren in St. Lucia hatten. Auch hier gehörte der obligatorische Rundflug zum Programm: Norbert konnte von einem Privatmann eine Piper PA 28 chartern.



Vor dem Rundflug in St. Lucia:
Links Funkfreunde aus DL, rechts Pilot Norbert u. Vera,
kniend der Eigner der Piper PA 28

Da ist die Inseltour zu nennen, die wir in einem Minivan mit drei anderen Seglerpaaren unternahmen: SY"Helena Zwo", "Na Und", "Adare". U.a. führte diese Tour zu den berühmten Pitons mit ihrem wunderschönen Ausblick, zu den Sulphur Springs, die heißen Quellen, wo man, wenn man in ihre Nähe kommt den unverkennbaren Geruch wahrnimmt. Weiterhin besuchten wir die Latille Waterfalls and Gardens, schöne Orte zum Entspannen.

Natürlich war auch ein Besuch der weltberühmten Marigot Bay angesagt, natürlich mit unserem Sturmvogel. Diese Bucht bietet von Wasser wie von Land eine traumhafte Kulisse, die wohl auch schon von etlichen Hollywoodregisseuren genutzt wurde!

Zum Abschluß möchte ich noch die Gros Ilet Friday Night Street Party erwähnen, ein sog. "must do", wenn man es liebt durch die Stände zu schlendern, die hunderttausend verschiedensten Düfte zu schnuppern, hie und da lokale Spezialitäten zu probieren, Karibischer Musik zu lauschen, die Karibikdancers in ihren bunten Kostümen zu beobachten. Dies hat uns sehr viel Freude bereitet, hatten wir doch die Möglichkeit, immer wieder mal einen talk mit locals zu halten.

Auch St. Lucia hat für uns einen besonderen Flair, die Insel hat tiefe Eindrücke hinterlassen und wir hatten die Freude, sie 2 mal besuchen zu können.

Beim ersten Besuch war unsere Zeit nach ca. 4 Wochen erst mal um, es ging weiter Richtung Süden über Bequia zu den Tobago Cays.

Was wären die Cays ohne Schnorcheln! Aber Schnorcheln konnte ich noch nicht! Also beschloß ich, mir diese Fähigkeit selbst beizubringen, nachdem mich eine liebe Mitseglerin dazu ermuntert hatte. Und es hat funktioniert, nach den ersten Atemübungen mit Kopf unter Wasser und Festhalten an der Badeleiter unseres Sturmvogels stellte ich fest: es ist ja gar nicht sooooo schlimm!!!! Wir machten einen Stopp an dem kleinen Inselchen Morbillon mit einem fantastisch kleinen Riff, perfekt für mich als Anfänger das Schnorcheln gut zu üben. Nach einem Tag Training war ich gewappnet für den ""Großangriff", dem Schnorcheln in den Cays!

Man braucht auch schon das Training, denn die Wellen des Atlantik, manchmal mehr oder weniger gebremst durch das "Horseshoe Reef", können einem schon einiges abverlangen. So hatten wir eine wundervolle Zeit in den Cays verbringen können, indem wir die bunte, fischreiche Unterwasserwelt genießen durften.



Prachtexemplar einer Wasserschildkröte

Eines meiner Lieblingstiere sind die Wasserschildkröten. Überall in tropischen Gewässern kann man sie beobachten wie sie immer wieder die Köpfe aus dem Wasser heben, wenn sie Luft holen.Wenn man sich ruhig verhält, kann man sie lange begleiten bevor sie dann wieder abtauchen! Für das leibliche Wohl war auch gesorgt, hatte man nichts mehr Frisches, so kamen die lokalen Fischer in ihren Bötchen und verkauften uns Fische und auch manchesmal Lobster! Als es dann an der Zeit war, den Anker wieder zu lichten, war es mit einem "weinenden und einem lachenden Auge". Wir freuten uns schon auf die nächsten Stopps: Mayreau, Union Island, wo wir Jutta Hartmann kennengelernt haben und sie als TO-Stützpunktleiter vorgeschlagen haben, was sie dann auch wurde und einen guten Job machte.-Petit St. Vincent, Petite Martinique, Carriacou und Sandy Island. Sandy Island, dieses Trauminselchen, das der liebe Gott uns noch besuchen ließ bevor dieser ungewöhnliche Hurrican, von West nach Ost ziehend, ihm seinen Charme nahm. Ein traumhaftes Ambiente umgab uns, als wir vor Sandy Island ankerten. Auch die Unterwasserwelt war faszinierend: viele Fischschwärme konnten wir beobachten in flachem Wasser wie auch in tieferen Gräben.



"Sandy Island" wie es einmal war


Die Photos, die wir nach dem Durchzug des o.g. Hurricans gesehen haben von der Insel, stimmten uns sehr traurig. Aber das sind Naturgewalten, die wir hinnehmen müssen.

Auf unserem Törn von Carriacou nach Grenada haben wir den größten Fisch unserer Weltreise gefangen, eine 1,20m große Golddorade, mein Lieblingsfisch!



"Catch of the day", eine über 12kg schwere Golddorade, auch Mahi-Mahi genannt.


Mein Gott, was hat Norbert mit dem Fisch gekämpft bis er endlich an Bord war! Bekanntlich schlagen sie sehr kräftig mit der Schwanzflosse als Abwehr. Und so hat sich unser Opfer auch verhalten. Da wir keine Tiefkühlung an Bord hatten, konnten wir unseren Segelfreunden, die sich schon im Hafen von St. George`s befanden, eine Freude bereiten.Es wurde an diesem Abend eine große Barbequeparty an Bord von "Freiheit" (Schwesterschiff von Sturmvogel, HR 38) abgehalten, "Na Und" und unsere Wenigkeit waren die Gäste.

Und es war noch reichlich Fisch zu verteilen!

St. George`s ist eine sehenswerte Stadt, zeigt sie doch das schillernde Leben der Karibik. Von hier aus, dem Hafen in St. George`s, konnten wir auch gut unsere Inselerkundungen starten, die wir sehr oft mit den local Bussen gemacht haben. Jedoch haben wir mehr als einmal gedacht: Hoffentlich kommen wir noch gut an, denn die Fahrweise der drivers war oft mehr als gewöhnungsbedürftig!

Unsere Trips führten uns auch zu den bekannten Produktionsstätten von Gewürzen, eine davon war die Muskatnußfabrik in Gouyave. Die Muskatnuß ist das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis der Insel, das exportiert wird, somit ist Grenada auch als "Gewürzinsel" bekannt! Als wir die Gewürzhallen in der Stadt besuchten, da war das ein Fest für den Geruchssinn: Ein betörender Duft nach Muskat, Zimt und Vanille lag in der Luft! Ihre große Bedeutung zeigt sich darin, daß die Muskatnuß als Emblem in der Nationalflagge verewigt ist.

Nach Verlassen unseres Hafenankerplatz vor St. George`s gab es noch Stopps in der Prickley Bay, Mt. Hartmann Bay und meiner bevorzugten Hog Island Bay.Hier konnten wir es gut und lange aushalten aus 2 Gründen: -schwellfreies Liegen durch den Schutz von vorgelagerten Riffen machten uns den Aufenthalt sehr angenehm.

Desweiteren gab es auf Hog Island "unseren Roger", der immer Sonntags zum Barbecue einlud. Saftig gut gegrilltes Fleisch und auch sonstige, karibische Spezialitäten waren im Angebot.Die ersten Sonntagslunches waren noch sehr improvisiert, aber was waren wir erstaunt, als wir bei unserem 2. Besuch in Hog Island nach der Hurrican Zeit, von Trinidad kommend, "Roger`s event" besuchten. Es war derart beliebt geworden in Seglerkreisen, daß Roger schon Tickets für das Essen ausgab um einen geregelten Ablauf zu garantieren! Heute, nach 14 Jahren sah ich auf der Website, daß Roger`s Barbecue noch immer existiert, wir hatten also damals die "Gründerzeit" des Roger sozusagen mitunterstützt! Wie herrlich!!!!

Auch in Grenada, wie es uns zur lieben Gewohnheit wurde, haben wir den TO-Stützpunkt aufgesucht, und haben somit nette Gespräche mit Fau Ursula Williams, der TO-Stützpunktleiterin, geführt.Auch ihr an dieser Stelle unser Dankeschön, u.a. auch weil sie unsere Post in Empfang nahm.

So langsam saß die Hurricanzeit uns im Nacken, es war schon Juli, und wir hatten uns entschlossen, diese Zeit in dem relativ sicheren Trinidad zu verbringen.

Mit einigen Schiffen zusammen ging es Ankerauf, u. a.mit einer tschechischen Segelyacht und ihrem Skipper Beda,einem "Urgestein der Seefahrt", der seine 1.Weltumsegelung noch vor Fall des "Eisernen Vorhangs" tätigen durfte und sein Boot so ziemlich allein gebaut hatte. Sogar die Winschen, wie er uns verriet, waren von ihm produziert. Es herrschte ja in dieser Zeit Mangel an Allem im Ostblock!

Dieser Törn war eine Übernachtfahrt, aber was waren wir geschockt, am nächsten Morgen das Grüne Wasser der Chaguaramas Bay vorzufinden!

Nach 8 Monaten Segeln in kristallklarem Wasser war das schon eine ziemliche Umstellung.

Aber das ist die Natur und so hatten wir unseren Focus erst einmal auf das "Abstellen" von Sturmvogel, denn wir wollten nach DL fliegen. Wir fanden einen guten Platz an Land in der "Coral Cove Marina" und so ließen wir Sturmvogel mal für einige Zeit gut "austrocknen"!

Bericht: Vera Kron

"SY Sturmvogel" HR38- Norbert u. Vera Kron

TO-Mitgl.nr.:1238

Vera Kron


 Teil 2 (Trinidad bis Langkawi/Malaysia)

NACH DER HURRICANSAISON:
SEGELN VON TRINIDAD bis FORT MYERS / FLORIDA



Trinidad bis Ft. Myers (FL)

Aus Deutschland zurück haben wir unser Schiff wohlbehalten in der Coral Cove Marina/Trinidad an Land vorgefunden. Als sehr hilfreiche Maßnahme  erwies sich das Installieren einer Klimaanlage im Sturmvogel, besser gesagt auf Sturmvogel, nämlich direkt auf dem Salondecksfenster. Diese Klimaanlage lief die Zeit unserer Abwesenheit und hat somit allen Schimmel abgehalten. Das ist sehr wichtig, denn in Trinidad herrscht extreme Feuchte, und was diese im Schiff alles angreifen kann, davon können viele Schiffseigner ein "Lied singen". Damit es sichergestellt war, daß die Klimaanlage auch lief, hatten wir einen Einheimischen Geschäftsmann, Cosmos, beauftragt, das Laufen der Anlage zu kontrollieren.
Nachdem nach ein paar kleinen Reparaturen und neuem Antifouling Sturmvogel segelbereit war, ging es Anfang Dezember  den Inselbogen nach Norden. Unser Ziel war Florida.
Von Dezember bis ca. April herrschen hier in der nördlichen Hälfte der Erdkugel die Nordostpassatwinde vor, sodaß wir oft sehr" hart am Wind" segeln mußten um unsere  Ziele zu erreichen .
Viele Stopps haben wir eingelegt: Grenada-Union Island-Bequia-St.Vincent- St. Lucia-Martinique- Gouadeloupe mit Les Saintes- Domenica- Antigua- St. Kitts and Nevis-
St. Maarten/St. Martin- British Virgin Islands- Amerikan. Virgin Islands- Puerto Rico- Dom. Rep.- Florida Keys.

Wie an einer Perlenkette aufgereiht ziehen sich diese "Eilande" durch die Ostkaribik, eines schöner als das andere. In den Virgin Islands fanden wir es besonders angenehm,  da hier die Etappen von Bucht zu Bucht sehr kurz sind und man manchesmal an einem Tag verschiedene Ambiente genießen konnte. Hatte man zu viele Schiffe ( reichlich Bootschartertourismus in den Virgins) um sich herum und fühlte sich unwohl,  konnte man ankerauf gehen, denn die nächste einladende Bucht lag nur ca 3 Meilen entfernt.In St.Thomas (Amerikan. Virgin Islands) konnte Norbert wieder einmal seiner "Herzenssache frönen": Mit einer N-registrierten Cessna, die er gechartert hatte, flogen wir über die Virgins und genossen das fantastische Panorama aus der Vogelperspektive:  Inseln und ihre Riffe, umgeben von kristallklarem Wasser, schillernd in den verschiedensten Blau- und Grüntönen. Hier haben wir auch unsere neuen Segel (Genua und Großsegel) von der Fa. Doyle/Karibik bekommen.
Wir waren 100% zufrieden mit diesen Segel, nicht zuletzt auch wegen dem Stackpack,


was eine enorme Erleichterung beim Niederholen des Groß darstellte. Im Wind fahrend sauste unser Groß meist ohne Probleme hinunter in seine Tasche. Das war ohne Stackpack nicht immer so: Auch heute noch  ist mir eine nicht ungefährliche Situation  lebhaft vor Augen, als Skipper Norbert beim Einfahren durch eine enge Zufahrt in eine Bucht halbwegs mit dem Großbaum über der Reling hing.Was war passiert: Er hatte versucht das Groß runterzulassen, aber eine heftige Fallböe hat den Baum so zur Seite gedrückt, daß es sehr mühsam war das Segel runter zu bekommen.Ich konnte keine Manöver fahren, da links und rechts der Einfahrt Felsen waren.Irgendwie hat Norbert es dann doch geschafft, und seit diesem Vorfall heißt diese Bucht "Veras Bucht". Ich kann nur sagen: Mit Stackpack wäre das nicht passiert!
 
Ursprünglich hatten wir auch mal ins Auge gefaßt, die kommende Hurricanzeit 2000 in Lupéron/Dominikan. Republik zu verbringen, doch nach 9 Tagen in diesem Hurricanhole haben wir uns dann doch entschieden, unserem Vorhaben treu zu bleiben und Fort Myers/Florida anzusteuern. Wir konnten uns einfach nicht vorstellen die Hurricanzeit hier abzuwettern, viele Segelfreunde fanden es jedoch toll, so lange dort zu liegen.

Wir waren spät dran, denn offiziell waren wir im Juli ja schon in der Hurricanzeit, doch der Wettergott hat es gut mit uns gemeint: wir erreichten am 1. August Fort Myers Beach und wenig später den Hard Stand von Fort Myers Yacht. Hier haben wir Sturmvogel für das kommende Jahr geparkt, denn wir wollten unseren "anderen Traum" wahrmachen: Eine große Rundreise durch die USA mit einem Motorhome, ähnlich wie mit dem Schiff, auch hier die Freiheit,  dort anzuhalten und zu verweilen , wo immer es einem gefällt, und stets das eigene Zuhause dabei!


Vor unserer 15 monatigen USA-Rundreise mit dem Motorhome,
Sturmvogel steht hoch und trocken an Land und das Meiste ist schon
umgeladen. In ein paar Tagen kann´s losgehen.



VON FORT MYERS BIS NACH PANAMA 




Im Februar 2002 ging es mit Sturmvogel wieder zur See, Ausklarierungshafen war Key West, der südlichste Zipfel der Florida Keys, 90 Seemeilen bis Kuba, also ein schöner Übernachttörn! Zielhafen war die Hemingway Marina bei Havanna,Kubas Hauptstadt.
Es war und ist bis heute noch ein Segen, daß Kuba nicht für die USA geöffnet ist.Jeder mag verschieden darüber denken, eines ist gewiß: das kristallklare Wasser ist noch um Kuba rundum erhalten, da eben nicht täglich Hunderte von Motorbooten zur Verschmutzung beitragen. Die Ursprünglichkeit des Kubanischen Flairs blieb erhalten. Und schließlich gibt es eine große Vielfalt von Fischen, nicht zu vergessen, die tollen Lobster, dick und lecker, die uns Kubanische Fischer "Eimerweise" an Bord geschüttet haben.Natürlich haben auch wir immer wieder den sehr armen Menschen dort Geschenke mitgebracht.
Ein weiteres Highlight sind die Zigarrenfabriken: Hier wird noch echte Handarbeit angewendet. Es ist hochinteressant die Zigarrenproduktion sich anzuschauen, und wer das typische Kuba-Feeling einatmen will, muß Zigarre rauchen.


Rauchende Kubanerin

So haben auch wir uns reichlich eingedeckt mit den verschiedensten Marken, die Gelegenheit war günstig und damals einmalig. Neben den bekannten und hochpreisigen Marken wie Cohiba oder Romeo y Julietta, gab es auch noch die erschwinglichen für das arme Volk:die sog. Popularis.  Ein Bund von 25 Popularis damals kostete 1 US Dollar! Auch diese fanden ihren Weg in den "Sturmvogel".

Viele dieser edlen Kubanischen Zigarren werden auf illegalem Weg ins Ausland geschmuggelt. Vor allem der benachbarte Inselstaat Gran Cayman muß sich damit auseinandersetzen. So hatte uns ein Zollbeamter dort beim Einklarieren erklärt, daß gerade 2 Tage zuvor wieder mal Zigarrenschmuggler, per Segelboot kommend, erwischt wurden. Wir hatten darunter insofern zu leiden, daß wir eine eingehende Durchsuchung des Schiffes über uns ergehen lassen mußten. Sogar unser Unterwasserschiff wurde eingehend untersucht.
Ein besonderes Erlebnis in der Nordlagune von Gran Cayman ist uns noch gut in Erinnerung: Das Schwimmen und Schnorcheln mit den riesigen Rochen. Ihre Körper sind groß wie Tischplatten, und wenn sie an einem vorbeigleiten, fühlt es sich wie Samt an!  Sie sind die Schnorchler gewöhnt und so sind sie keine Gefahr. Aber wie man heute weiß, ist der australische Abenteurer, Steve Irwin, der ein Leben lang mit wilden Tieren arbeitete, an einem Stich eines Stachelrochens gestorben.
 
Von Gran Cayman segelten wir weiter über die kolumbianischen Inseln La Providencia und San Andres. Herrliche Inseln, wobei San Andres die touristischere der Beiden ist. Hier lernten wir den Deutschen Werner kennen, der eine Tauchschule besitzt, und einen hervorragenden Unterricht erteilt, sodaß ich, Vera, meinem Skipper Norbert empfahl, doch hier sein Tauchbrevier zu absolvieren. Und Norbert hat es nicht bereut: Mehrere Tauchgänge im klaren Wasser mit guten Sichten auch in größeren Tiefen waren die Belohnung. Jedoch herrscht in dieser Region eine Fischarmut, hervorgerufen wohl durch eine Überfischung  der Fischerflotten um Honduras und Nicaragua herum.

Nach einer schönen Zeit in San Andres starteten wir Mitte Oktober unseren Segeltörn mit Kurs Panama, wo wir, fast nur motorend, nach 220 Seemeilen ankamen.
Unser Anker fiel zunächst einmal in dem Ankerfeld vor dem Yachtclub in Colon Hier konnten wir die vollbeladenen Containerschiffe beobachten, die wie auf einer Autobahn an uns vorbei zogen: Die Einen in die Schleuse rein,  die anderen, vom Pazifik kommend, aus der Schleuse heraus.Es ist die Vielzahl der Riesen, die das besondere Flair ausmachen.
Endlich waren wir in Panama und wir spürten, daß uns ein neuer Abschnitt in unserem Seglerleben erwartet.Hier wollten wir nicht allzu schnell aufbrechen und so beschlossen wir ca. 1 Jahr hier zu verweilen um die Region ausgiebigst kennen zu lernen.Es hat sich gelohnt, denn auf der Ostseite Panamas befinden sich die San Blas Inseln, eines der Paradiese der Karibik. Hier gibt es noch viele Plätze, wo man ungestört schnorcheln kann. Von Zeit zu Zeit kommen  die Einheimischen "zu Besuch", die sog. Kuna-Indianer und bieten ihre genähten Kunstwerke, die weltberühmten
 Molas, u.a. an. Sehr interessant, daß dieses Volk noch ihre alten Traditionen leben kann, sie bilden sozusagen  einen Staat im Staat Panama.

  
Kuna Indianerfrauen präsentieren ihre Kunstwerke

Typisches Molamotiv

Die Region San Blas besteht aus einem schmalen Küstenstreifen und über 300 vorgelagerten Inseln.Die Umgebung erinnert sehr an die Südsee. Die mit Palmen bewachsenen, kleinen Inselchen sind allesamt umgeben von traumhaften, weißen, feinkörnigen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Hier haben wir erholsame Tage verbracht, entweder mit Schnorcheln oder einsamen Spaziergängen oder Meditationen konnte man sichs gut gehen lassen....
Längere Zeit im Panamakanal Yachtclub von Colon liegend haben wir viele amerikanische Seglerfreunde gewonnen und so hat es sich ergeben, daß wir bei den Amerikanern unsere amerikanische Funkamateurlizenz ablegen konnten. Norberts Rufzeichen:KB3IXU und Veras:KB3IXV.
Witzig dabei war, daß genau in der Zeit, in DL die Morseprüfung nicht mehr verlangt wurde, ich aber- unter einigem Lernaufwand-  sie noch abgelegt habe.

Und so blieb es auch nicht aus, daß wir "Contadora-Günter" besuchten, der mit seinem Pazifikislandnetz die Segler auf ihrer Strecke durch den Pazifik über Hochfrequenz begleitete. Neben Infos über Panama, dem Wettergeschehen im Pazifik und vielem mehr, war man bei Günter immer an der richtigen "Adresse".
Auch war er sehr hilfsbereit, wenn es um Übermittlung von E-Mails nach Deutschland ging, denn in dieser Zeit (2002/03) hatten nicht alle Schiffe Pactor oder ein Satellitentelefon an Bord! Ein Dankeschön an Günter für seinen unermüdlichen Einsatz!               

Contadora-Günther, die gute Seele des KW-Pacificnetzes
 

Ein Erlebnis der besonderen Art ist es für jeden Segler, einmal im Leben mit seinem Boot die Passage durch den Panamakanal zu machen. Wir hatten das Glück, den Kanal gleich 2 Mal zu durchfahren! Ein erstes Mal mit amerikanischen Freunden als sog. "Linehander" und später dann auf eigenem Kiel. Es hat sich als großen Vorteil erwiesen, die Passage in der "Nebensaison" zu machen, nicht in der Zeit, da alle Weltumsegler durchfahren.So war es dann im November eine günstige Zeit.
Sturmvogel lag im Päckchen mit einem Tugboot, und vor uns ein Biggy, und die aufregende Schleusenfüllung konnte losgehen.Was für ein Getöse im Wasser, als das Containerschiff vor uns die Motoren startete! Wir haben die Passage des Kanals in 2 Etappen zurückgelegt, somit war eine Übernachtung im ruhigen Gatunsee angesagt.
Alle Schleusendurchfahrten verliefen problemlos, alles war bestens organisiert, kurz vor dem Balboa Yachtclub verließen uns der Lotse  wie auch unsere 3 Linehanders, und vor uns lag der große Pazifik!


STURMVOGEL vor der Schleusenöffnung zum Pazifik.




STURMVOGEL in der Schleuse hinter rotem "Biggi", der gerade seine Maschine startet


 
DER PAZIFIK RUFT: VON PANAMA NACH FRANZÖSISCH POLYNESIEN, Tahiti.


Von Panama nach Tahiti.


Nach ausgiebigen Erkundungen der Las Perlas Inseln inclusive einem Besuch bei Dieter und Gerda 


Dieter und Gerda in San José, rechts Vera.


Dieter zeigt uns stolz seine Plantage.

  auf "San Jose", die uns mit reichlich frischem Obst von ihrer Plantage versorgten,  nahmen wir Kurs auf Galapagos Islands. Dieses Naturparadies ist etwas ganz Besonderes, und die Vielfalt der Tierwelt dort möchte ich in Bildern sprechen lassen:


Norbert am Eingang zum Nationalpark Galapagos.


Seelöwen in San Christobal, Galapagos


Riesenschildkröten in Isabela, Galapagos


Vera hoch zu Roß auf dem Weg zum Vulkan, Isabela, Galapagos.


Vulkanlandschaft Insel Isabela, Galapagos.


Eine der berühmten und seltenen Galapagos-Meerechsen.


Riesenschildkröten an einem Wasserloch, Galapagos


Vera vor einer Schildkrötenskulptur, Galapagos.


Nach erlebnisreichen 4 Wochen starteten wir von "Isabela" aus unsere längste Segelpassage (3100 Seemeilen) mit Kurs auf "Fatu Hiva", einer der  Marquesas Inseln in Französisch Polynesien.
Wir hatten die südlichere Route gewählt mit viel gutem Wetter, dafür aber Flauten, und so erreichten wir unser Ziel nach exakt 28 Tagen.Viele Segler unserer Funkrunde waren nördlich von uns gesegelt mit schlechterem Wetter, aber beständigeren  Winden, und sie erreichten somit ihr Ziel bis zu einer Woche vor uns.

"TE FENUA ENATA" - die Erde der Männer - nennen die Polynesier ihren Archipel, dessen Küsten bis heute größtenteils unangetastet blieben. Wir besuchten 4 Inseln dieses wildromantischen Tropenparadieses: Fatu Hiva - Tahuata - Nuku Hiva - Oua Pou. Sie sind alle von tiefgrün wucherndem Dschungel bedeckt, Farne und Moose klettern fast senkrechte Felswände empor.Schroffe Grate trennen die tief eingeschnittenen Täler.
Neben der atemberaubenden Natur hatten wir reichlich Zeit die lieben Polynesier und ihre Kultur kennenzulernen. Ein Highlight dabei waren die Tanzfeste im Juni in Nuku Hiva und Oua Pou.



Port de "UA-POU", Marquesas


Ansteuerung auf UA-POU


Typischer Tiki, Insel Nuku Hiva, Marquesas.


Polynesischer Tänzer


Polynesische Tanzgruppe in UA-POU


Köstliches Polynesisches Büffet


Nach den "Isles de Marquise" segelten wir weiter zu den einsamen Atollen, den TUAMOTUS. Ein Seglerfreund hatte über Funk uns mitgeteilt, wir sollten uns viel Zeit nehmen, beim Erkunden der Atolle, denn in dieser Form käme es im ganzen Pazifik und auch später im Indik nicht wieder. Es sollte sich bewahrheiten!!
Während ganzen 2 Monaten haben wir RAROIA, MAKEMO, KAUEHI, FAKARAVA und TOAU besucht.



Gérard´s spezieller Eintopf nach polynesischer Art, Atoll Raroia, Tuamotus.


Auf Raroia lernten wir Gérard, einen französischen Pfarrer, kennen, durch ihn bekamen wir sehr viel schöne Kontakte zu den Einheimischen. Als ein Polynesier des Dorfes Geburtstag hatte, richtete Gérard das Fest aus. Auf der Festtafel befanden sich allerlei Kostbarkeiten, u.a. haben wir zum ersten Mal eine Kokosnußkrabbe gegessen. Eine ganz "neue" Geschmacksrichtung bei einem Schalentier, ich muß sagen, sehr köstlich.



Schmackhafte Kokosnuß-Krabbe, Raroia, Tuamotus


Gérard´s Geburtstagstafel


Für das Dessert war dann der "Sturmvogel" zuständig: Ein selbstgebackener Rumnußkuchen rundete das Menu ab.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß ich in der Karibik mein Französisch "aufpoliert" hatte, denn nun in Franz. Polynesien konnte ich wieder richtig viel reden.Und was hat es Spaß gemacht, vorallem da die  Polynesier noch mehr beim Sprechen "singen als die Franzosen aus dem Mutterland. Es ist einfach herrlich ihnen zuzuhören!!!!




Weißer Sand und kristallklares Wasser auf den Tuamotus.


Unglaublich, aus so einer kleinen Nuß


erwächst eine so riesige Palme!





Vera in einem kleinen "Supermarkt" in Fakarava.


Darf es auch mal etwas Besonderes sein?


Kath. Kirche in Fakarava.






Und überall die duftenden Frangiepani-Blüten.


Eine Yacht ankert vor Raroia.


Stolz präsentieren die Kinder ihre gefangenen Fische.


Trotz einfachem Leben strahlt große Zufriedenheit aus den Gesichtern der Kinder.





natürliche Strandidylle, schön zum Wandern!


Auch in den Tuamotos ist moderne Technik schon eingezogen,
hier ein Volvo-Diesel-Stromgenerator.


Unser letztes Atoll, bevor es nach Tahiti ging, war dann Tuau, das Atoll mit dem toten Pass. Der Aufenthalt hier hat unserem Tuamotus Besuch eine besondere Note gegeben.
In der Anse Amyot vor Anker, direkt vor dem kleinen "Restaurant" der Familie Taupiri haben wir es lange ausgehalten. Es hatte sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Norbert ist mit Taupiri zum Schnorcheln und Fische Speeren, ich hatte derweil mit dem weiblichen Part der Familie Beschäftigung. Diverse Nagellacke, T-Shirts, sogar BHs fanden ihren Weg vom Sturmvogel zu den Taupirifrauen. Sie haben mich in die Geheimnisse der polynesischen Küche eingeweiht, und so standen wir so manchesmal beim Kochen zusammen. Und immer wieder wurden viele Fragen über uns gestellt, wie man es anstellt mit einem Schiff um die Welt zu fahren und vieles mehr. Taupiris Frau Rosette zeigte uns dann noch zum Abschluß wie man Perlen züchtet, sie aus der Schale herausnimmt etc. Nun hatten wir also, nachdem wir 2 Monate im Herzen der Blackpearlzüchtung verbracht hatten, endlich auch mal eine sehr praxisnahe Lehrstunde darüber!! Vielen Dank, liebe Rosette.
Der Abschied fiel, wie so oft, sehr schwer, doch es muß sein, denn es winkte schon ein nächstes Traumziel:TAHITI.



Festtafel bei "Taupiris", Atoll Toau, Tuamotus




Taupiri kehrt zurück mit Boot voller Fische.




Kunstvolles Öffnen einer Perlenmuschel und Entfernen der schwarzen Perle.




Abschied von Familie Taupiri, Toau.



Schon in den Tuamotus hatte ich einen Antrag bei dem Haut-Commissariat in Tahiti gestellt, uns ein Visa für ein Jahr auszustellen. Es war kein Problem, da wir als Deutsche hier in Tahiti in einem Territoire-Outremer uns befanden und somit in einem Teil Europas waren. In Tahiti angekommen wurde der Antrag dann verifiziert, und wir hatten nun alle Zeit der Welt Tahiti und Moorea zu genießen.
Hier gab es nun wieder alles in "Hülle und Fülle" zu kaufen. Aber das Preisniveau war schon außerordentlich hoch. So haben wir unseren Rotwein- und Bierkonsum  etwas eingeschränkt um die Bordkasse nicht allzusehr zu plündern!
Hier trafen wir auch unseren französischen Freund Gérard und seine Familie wieder und durch sie hatten wir viele nützliche Infos erhalten wie auch so manche Einladung zu einem üppigen französischen Diner. Vielen Dank an Euch, lieber Gérard!



Der große Markt in Papeete, Tahiti.




Polynesische Schmuckstücke.




Tahiti mit Blick auf Moorea.





Ansteuerung auf Moorea


Insgesamt verbrachten wir 8 Monate in Tahiti an einer Mooring vor Maeva Beach Resort. Ein netter Franzose hatte sie uns überlassen. Hin und wieder segelten wir zum Pointe Venus, nach Moorea und auch zum sog. Hurricanhole zwischen Tahiti Nui und Tahiti Iti. Diesen Platz zu kennen war wichtig, denn Tahiti liegt am Rande des Cyclongürtels. Die Locals informierten uns, daß Cyclons vor allem in "El Nino" Jahren zu erwarten sind. Mal gut, daß sich dieses Phänomen in diesem Jahr nicht zeigte.
So hatten wir eine wunderbare Zeit, in der wir den Südseeflair genießen konnten. Auch hier wieder versüßten uns die Gespräche mit den friedliebenden Polynesiern den Aufenthalt. Viele von ihnen zeigten mit Stolz ihre Tattoos, die eine alte Tradition darstellen, und die in den letzten Jahrzehnten eine wahre Renaissance erfuhren.
Fast alles ließ sich von der Haut ablesen: Der soziale Status und die Herkunft eines Menschen, Hochzeit und Kinder, große Taten im Kampf und andere Errungenschaften.

VON FRANZÖSISCH POLYNESIEN NACH AUSTRALIEN





Strecke von Tahiti bis Fidji.

Im Mai 2005 verließen wir mit Wehmut Tahiti und Moorea, segelten über Huahine, Raiatea und Bora Bora zu unserer südlichsten Insel im Pazifik, Rarotonga, Cook Islands. Der Hafen ist mit Vorsicht zu genießen, bei auflandigem Wind mit mehr als 25 Knoten muß man hier weg, sonst wird es gefährlich für Schiff und Crew.
Die guten Windverhältnisse bliesen uns schnell nach Tonga, dann weiter nach Fidji.
Es sind immer wieder die Erlebnisse mit den Einheimischen, die das "Leben lebenswert" machen: So hatten wir in Mackongai, Fidji, uns mit dem Häuptling der Insel angefreundet, und fuhren mit unserem Dinghi mit ihm zum Landkrebse fangen. Der Häuptling errichtete Fallen aus Palmenblättern und Kokosnüssen und  so konnten wir später einen ganzen Reissack voll Krebse "ernten". Die Krönung des Ganzen war, daß uns die Frau des Häuptlings abends davon ein köstliches Essen zubereitete, eine Delikatesse!



Der Häuptling von Mackongai, Fidji,  mit Frau.




Der Häuptling bei der Landkrebsernte.



Die Landkrebse im Sack.



Skipper Norbert, das Universaltalent,  repariert erfolgreich des Häuptlings Stromgenerator.





Von Fidji über Neukaledonien bis Sydney

Nach Fidji segelten wir Richtung Neukaledonien, bei Windstärken 6 stellten wir plötzlich fest, daß wir keine Ruderwirkung mehr hatten. Mit viel Aufwand und ein bißchen Glück erreichten wir - ohne Abschleppen - unser Ziel, die Isle de Pin in Neukaledonien. In Noumea  mußte Sturmvogel an Land und das, was Norbert schon unterwegs vermutet hatte, bewahrheitete sich nun: Es war die Paßfeder total wegkorodiert, sie stellt die Verbindung zwischen Ruderwelle und Ruderbeschlag her. Offensichtlich war bei der Produktion, bzgl. Materialverträglichkeit, geschlampt worden. Und das passiert bei Hallberg Rassy!!!!
Es war schon Dezember, also Hurricanzeit, und wir wollten nach Australien. Gott sei Dank bietet Météo France (Wetterdienst)  einen exzellenten Service mit guten Hurricanvorhersagen. Am 27. Dez. gaben sie grünes Licht und wir segelten los mit Kurs auf Bundaberg, wo wir nach 7 Tagen herrlichstem Segeln einliefen.
 
Endlich war es nun soweit, wir hatten den Pazifik "bezwungen". Und vor uns lag der große Kontinent "Down Under": Australien!

Insgesamt verbrachten wir anderthalb Jahre hier, wobei wir die Ostküste von Bundaberg bis Sydney segelten, mit längeren Aufenthalten in Brisbane, Southport/Goldcoast, Yamba River, Coffs Harbour , Camden Haven und Sydney. 6 Wochen lang erkundeten wir per Schiff und per Bus diese tolle Stadt.
Am "Australia Day" hatten wir Deutsche Freunde, die in Sydney leben, an Bord, und mischten uns mitten in den Trubel in Sydney Harbour.



Ankerplatz vor dem Botanischen Garten im Brisbane-River.




STURMVOGEL in Richtung Opera House in Sydney.




Skyline von Sydney.




Aborigines-Folklore in Sydney.




Kleiner Ausschnitt aus Sydneys riesigem Fischmarkt.





Der lange Weg von Sydney über Cap York bis Darin

Wir hätten gerne noch bleiben können, aber zum 1. Mal in unserer Weltumsegelung gab es eine "Deadline", wir waren angemeldet bei der "Sail Indonesia", einer organisierten Rally, die im Juli in Darwin starten sollte.
Also hieß es, die Ostküste gen Norden zu segeln, wobei einen besonderen Spaß das Segeln im Great Barrier Reef bedeutete: Man segelt dort relativ schwellfrei, da die Ozeandünung des großen Pazifik gebremst wird. Bei Stopps in Airlie Beach, Whitsunday Islands, Townsville, Cairns und Cape York, trafen sich immer mehr Segler, die an der "Rally" teilnehmen wollten. Zum guten Schluß waren wir 12 Schiffe mit Deutschsprachiger Crew, die am 24. Juli 2007 in Darwin gemeinsam mit 120 Anderen an den Start gingen:SY- Antares - Chez Nous - Jan Plezier - Pegasus - Saadine - Schoggelgaul - Serenade - Sturmvogel - Triglaw - Zwaantje - Mignon - Reve de Lune.



"SAIL INDONESIA" - VON DARWIN ÜBER INDONESIEN  NACH MALAYSIA




Traumhaft schöne Route mit viel Abwechslung: Darwin bis Langkawi


Leichte Winde brachten uns zu den traumhaften Inseln des SUNDA-Archipels: Westtimor/Kupang - Alor - Lembata - Flores - Komodo - Lombok - Bali - Karimunjawa - Belitung - Batam - Singapur.
In FLORES, der Einzigen Insel mit katholischen Einwohnern, wurden wir zu den Feierlichkeiten einer Priesterweihe eingeladen. Welch eine Gastfreundschaft erwartete uns, wir waren überwältigt. Die Zeremonie der 1.Heiligen Messe des neuen Priesters ähnelte der in Europa, jedoch wurde sie durch einheimische Tänzerinnen in bunten traditionellen Gewändern wundervoll untermalt.



Altarbühne der Priesterweihung auf der Insel Flores, Indonesien.


Einzug des Priesters.


Tänzerinnen bei der Zeremonie der Priesterweihe.


Und überall Kinder..Kinder...Kinder.......


In KOMODO besuchten wir den Nationalpark, seit 1993 UNESCO-WELTNATURERBE. Der Park beherbergt u.a. die größte Landechse der Welt, die bis zu 3 m lang, 170 kg schwer und 100 Jahre alt werden kann. Mit einem Guide konnten wir diesen urzeitlich anmutenden Tieren in Freiheit begegnen.



Kommodo Landechse.

Bei allen unseren Stopps dieser Rally hatten wir auf verschiedenen Festen und Märkten, immer wieder die Möglichkeit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.


Liebenswerte Menschen überall.


Vera mit den "Schönheiten" des Landes.

Zum Abschluß eines Besuchs gab es immer ein Gala Dinner, wo wir auch mit den Politikern (Bürgermeister, Abgeordnete u.a.)ins Gespräch kamen.
Es gab uns einen tiefen Einblick in die Kultur und Traditionen der verschiedenen indonesischen Volksgruppen.


Traditionelle indonesische Behausung.


Vera mit indonesischen Frauen auf dem Weg zum Tempelfest.


Balinesischer Tempel.


Balinesische Frauen mit ihren Opfergaben auf dem Weg zum Tempel.


Reisterassen auf Bali.


Traditionelles Ochsenkarrenrennen auf Bali.


In Belitung, unserem letzten, offiziellen Besuch hatte sogar ein Bürgermeister zum Abschluß der Feierlichkeiten für uns gesungen: Mit voluminöser Stimme sang er einige Songs von Frank Sinatra, der Applaus für ihn war grandios.

Viele Fahrtensegler kritisierten unsere Teilnahme an einer Rally, "Wie kann man so was mitmachen, wo wir doch unsere Freiheit lieben, selbst zu entscheiden, wo wir stoppen und bleiben wollen"? Grundsätzlich ist diese Aussage ja richtig, wir Blauwassersegler planen und entscheiden selbständig die Segelrouten, richten uns nach dem WX etc... In diesem Fall aber waren wir vollends zufrieden mit unserem Entschluß, die indonesische Inselwelt per organisierter Rally zu erkunden.
Nicht nur war es in dieser Zeit eine erhebliche Erleichterung was die Formalitäten bei den Behörden anbelangt, denn die Rallyleitung hatte alles bestens organisiert. Sondern wir kamen auch durch sie an Dörfchen fernab jeglicher Zivilisation und hatten tiefe Einblicke in deren Sitten und Gebräuche!

Nach dieser erlebnisreichen "SAIL INDONESIA" ging es für uns weiter an der Westseite von Westmalaysia  über Sebana Cove Marina/Johor Baru, Singapur, Port Dickson, Penang nach Langkawi.



Wahrzeichen Langkawis: der Adler


Von 2008 bis 2012 segelten wir in dem Tropenparadies von Phuket mit seinen vorgelagerten Inseln, die jeweiligen Regensaisons verbrachten wir in dem Rebak-Marina-Ressort in Langkawi, einem wirklich "einzigen botanischen Garten".



Skipper Norbert und Crew angekommen im Rebak-Marina-Ressort
Langkawi, Malaysia


Rebak-Ialand, nicht nur eine Marina, auch ein botanischer Garten!


Malayisches Fischerboot bei der Arbeit.


Auf dem Weg zum James-Bond Felsen, Phuket.


Symbol für Thailand, die "Ladyboys".


In 2013 entschlossen wir uns zum Verkauf von Sturmvogel. Im Oktober 2013 übernahm der neue Eigner, ein Schotte, unsere Segelyacht. Sturmvogel segelt fortan weiter unter Britischer Flagge!
Mit Wehmut verließen wir unsere Yacht, war sie doch für so lange Zeit unser Zuhause.
Gerne wären wir durch das Rote Meer zurück in die Türkei gesegelt, doch die sich verschlimmernde Piratensituation am Horn von Afrika ließ uns dagegen stimmen.
Es war eine gute Entscheidung, denn nun leben wir in einem schönen Häuschen inmitten der Reisfelder, genießen Natur und Leute von Langkawi, das schon fast unser zweites Zuhause geworden ist. Wie lange wir noch hier bleiben, wir wissen es noch nicht......
Heute nach 8 Monaten an Land lebend, hat sich der Abschied vom Segelleben vollzogen.   

SY"Sturmvogel" - Norbert und Vera Kron

Bericht: Vera Kron
Photos: Norbert und Vera Kron

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